Oberhausens Paul Voß

Der Traum von der Nationalmannschaft

Der 20-jährige Innenverteidiger, der beim ETB SW Essen ausgebildet wurde, wechselt von Leverkusens U23 zu den Rot-Weißen.

Mit RevierSport sprach das Abwehrtalent über die mögliche Auflösung der U23, seinen neuen Verein und über den Traum von der Nationalmannschaft.

Paul Voß, Ihr jetziger Verein Bayer Leverkusen hat die Debatte um die Abschaffung der U23-Mannschaften angestoßen. War eine eventuelle Auflösung Grund für Ihren Wechsel nach Oberhausen? Es kamen mehrere Faktoren zusammen. Bis jetzt ist es nicht offiziell, dass Bayer seine zweite Mannschaft wirklich zurückzieht, aber ich war in Leverkusen nicht mehr zufrieden, da ich kaum bis gar nicht zum Einsatz kam. Bei meinem Wechsel war mir wichtig, dass ich bei meinem neuen Verein bessere Chancen auf Spieleinsätze habe. Außerdem wohne ich in Essen und möchte Ende des Jahres ein Studium in Bochum beginnen. Oberhausen ist somit geographisch optimal.

Wie kam der Kontakt zu den Kleeblättern zustande? Wir hatten früher schon Kontakt, als ich noch beim ETB gespielt habe. Seitdem gab es immer wieder Gespräche mit Frank Kontny. Als zuletzt die Gerüchte um die Auflösung der U23 aufkamen, haben sich die Oberhausener bei mir gemeldet und wir sind schnell auf einen gemeinsamen Nenner gekommen.

Sie kommen gebürtig aus Luxemburg, haben aber die deutsche Staatsbürgerschaft und sind in Essen aufgewachsen. Haben Sie mal darüber nachgedacht, die luxemburgische Staatsbürgerschaft anzunehmen? Natürlich habe ich darüber nachgedacht. Das Problem ist nur, dass man einen Einbürgerungstest bestehen muss und dabei Sprachkenntnisse vorausgesetzt werden. Ich spreche kein Wort luxemburgisch, aber damit beschäftigt habe ich mich schon. Es wäre natürlich ein großer Traum, ein Länderspiel zu absolvieren.

Sie kamen bei Leverkusen kaum zum Einsatz, sind nur zwei Mal eingewechselt worden. War der Wechsel nach Leverkusen ein Fehler? Aufgrund von zwei Verletzungen habe ich effektiv nur acht Monate in Leverkusen gespielt. Ich habe mir leider zwei Bänderrisse in beiden Füßen zugezogen. Ein Fehler war der Wechsel nicht, denn gerade im spielerischen Bereich habe ich trotzdem sehr viel dazugelernt. In den Nachwuchsmannschaften wird sehr viel Wert auf Technik und Passspiel gelegt und ich denke, dass ich das gut in Oberhausen einbringen kann.

RWO hat in diesem Jahr eine der stärksten Abwehrreihen der Liga. Wie bewerten Sie ihre Chancen auf einen Stammplatz? Ich bin beidfüßig und deswegen flexibel einsetzbar. Ich kann sowohl Rechtsverteidiger, Linksverteidiger und auf der Innenverteidigerposition spielen und bringe eine gute Technik aus Leverkusen mit. Deshalb rechne ich mir natürlich aus, zu spielen.

Was hat Sie an Oberhausen gereizt? Oberhausen ist eine erste Mannschaft und keine U23, was einen sehr großen Unterschied macht. Außerdem wird bei RWO Fußball gelebt, was nicht heißen soll, dass in Leverkusen kein richtiger Fußball gespielt wird, aber Oberhausen ist ein Traditionsverein mit tollen Zuschauern und das spornt einen zusätzlich an.